Oberpfarrer Philipp Lehnen zum 90. Geburtstag

Oberpfarrer Philipp Lehnen zum 90. Geburtstag

Oberpfarrer Philipp Lehnen
Oberpfarrer Philipp Lehnenn – Repro: Bernhard Münch / Archiv Jakob Sonntag

Am Donnerstag, dem 2. Juli 1998 vollendete der in Brühl und Umgebung allseits bekannte und beliebte Oberpfarrer Philipp Lehnen sein 90. Lebensjahr.

Der gebürtige Kölner, der im Jahre 1934 im hohen Dom zu Köln zum Priester geweiht wurde, kam 1953, in der Zeit des Wiederaufbaus nach Brühl. Zuvor hatte er sich als Kaplan in Essen-Karnap und in Frechen bewährt.

Als dann 1953 die Brühler Hauptpfarrgemeinde St. Margareta im Zuge einer kirchlichen „Gebietsreform“ aufgeteilt wurde, und die beiden Rektoratspfarrgemeinden St. Stephan und St. Maria von den Engeln gegründet wurde, da wurde Lehnen mit der Leitung von St. Marien betraut. Somit wurde er Pfarrer der altehrwürdigen ehemaligen Kloster- und Schloßkirche. iese befand sich jedoch nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges in keinem guten Zustand und vor allen Dingen der einst herrliche Altar Balthasar Neumanns war nur noch ein Trümmertorso.

Vorrangig seinem unermüdlicher Einsatz ist es zu verdanken, daß das Kleinod barocker Kirchenkunst wieder zu neuem „alten Glanz“ finden konnte. Er verstand es damals, sowohl den Landeskonservator, wie auch die Sachverständigen des Generalvikariates, für seine Sache zu gewinnen. Beide nämlich wollten eigentlich ´den Schutt´ abtransportienen lassen und einen völlig neuen Altarraum gestalten.

Als Lehnen ihnen dann jedoch die von vielen Brühlern – initiiert und geleitet vom damaligen Kaplan Blum – in mühevoller Arbeit zusammengetragenen, sortierten und numerierten Splitter und Stückchen des Altares und seiner Figuren präsentierte, da konnte er sich der Erhaltung dieses unschätzbaren Kunstgutes sicher sein.

Oberpfarrer Philipp Lehnen
Oberpfarrer Philipp Lehnen vor dem Hochaltar der Brühler Schlosskirche – Foto: Bernhard Münch

Aber auch durch seine seelsorgerische Tätigkeit, die oftmals ja im Verborgenen stattfand und deren Früchte die Entwicklung und Gestaltung Brühls entscheidend mitprägten (z.B. die Aktion Brühl hilft Kambodscha) wurde der Jubilar zu einer in ganz Brühl geachteten Persönlichkeit. Auch wenn inzwischen im wohlverdienten Ruhestand, so finden seine Gottesdienste doch immer noch regen Zuspruch und auch anderen Aktivitäten ist er nicht verschlossen. So steht er als Ehrenpräses und ehedem langjähriger Präses seit vielen Jahren der Kolpingsfamilie Brühl 1870 e.V. vor, und auch die Frauengemeinschaft, die St. Sebastianusschützen, der Kirchenchor und weitere christliche Vereinigungen konnten und / oder können in Ihm einen geistlichen Leiter finden.

Dass Lehnen bei all seinen Verpflichtungen seine rheinische Art und – vor allen Dingen – seinen feinen Humor nie verloren hat, beweisen seine „Krätzchen“, die er an gegebener Stelle gerne in seine Vorträge einflechtet.